GSW-Netzwerk
bei dwt-Veranstaltung
Gesamtstaatliche Resilienz Staatliches Handeln
in Krisensituationen und Katastrophenfällen

Teilnehmer der lebhaften Podiumsdiskussion (vlnr):
Oberst a.D. Ralph Thiele, Roderich Kiesewetter, Armin Schuster, Dr. Germar Schröder, BG Christian Leitges, GL Martin Schelleis, Albrecht Broemme


Die Deutsche Gesellschaft für Wehrtechnik e. V. (DWT) veranstaltete am 09.02.2022 im Maritim Hotel Bonn die Veranstaltung zum Thema Ein Tag – Ein Thema: “Gesamtstaatliche Resilienz Staatliches Handeln in Krisensituationen und Katastrophenfällen”.

Innere und äußere Sicherheit sind im Zeitalter von Globalisierung und Digitalisierung, des globalen Handelns nichtstaatlicher Akteure und hybrider Bedrohungsszenare mit steigender Tendenz verzahnt. Beide Begriffe sind heute gesamtheitlicher zu betrachten als in vergangenen Zeiten. Von der gesicherten Energieversorgung, über Klimaschutz, Migrationsbewegungen, die Manipulierbarkeit der Informationsbereitstellung bis hin zum Umgang mit einer Pandemie: Die Welt ist komplexer geworden, Trennlinien sind unschärfer.
Ziel der Veranstaltung war es, abgegrenzte Themen zu durchdringen und Handlungsoptionen (out oft he Box) zu identifizieren. Relevante Inhalte wurden am Vormittag anhand von Impulsvorträgen vermittelt, Lösungsansätze wurden mittels der Methode „One Hour Agency“ am Nachmittag in Arbeits-Gruppen gesucht.

 

Auch GSW-Netzwerk e.V. war vor Ort aktiv vertreten durch den Geschäftsführer, Barney Harberink, und den Vorsitzenden André Komp sowie Schatzmeister Peter Schallert. Bei diese hochinteressanten Veranstaltung konnten sie bestehende Kontakte auffrischen und für den Verein neue Kontakte knüpfen.


Der Vormittag war von lebendigen Impulsvorträgen im TED Talk Format geprägt.

Nach der Begrüßung von SGW-Geschäftsführer Oberst a.D. Bernd Kögel, stellte BG Christian Leitges, BMVg UAL Planung I, “die Gesamtverteidigung – Status Quo aus Sicht des BMVg” vor.

“Die Pandemie und Unterstützungsleistungen der Bundeswehr” wurde von GL Martin Schelleis, Inspekteur der Streitkräftebasis und Nationaler Territorialer Befehlshaber der Bundeswehr, sehr interessant vorgetragen.

Im Anschluss referierte Ulrich Weinbrenner, BMI Abteilungsleitung M (die Abteilung M umfasst die Themenfelder Abteilung Migration, Flüchtlinge, Rückkehrpolitik) zum Thema “Gesamtstaatliche Herausforderung: Flüchtlinge in großer Zahl”.

Albrecht Broemme, Vorstandsvorsitzender Zentrum Öffentliche Sicherheit und Ehrenpräsident THW, gab in seinem Vortrag “Klima und Natur – gesamtstaatlicher Umgang mit Großschadensereignissen am Beispiel Hochwasser” einen ausführlichen Bericht darüber, dass bei der Katastrophenbewältigung des Hochwassers im vergangenen Jahr nicht alles “rund” lief und einiges neu bewertet werden muss.

Nach der Kaffeepause schilderte Armin Schuster, Präsident des BBK, in seinem Vortrag “Abwehr hybrider Angriffe auf kritische Infrastruktur” eingehend, dass unsere Gesellschaft auf die jeder zeitige Verfügbarkeit von elementaren Versorgungsleistungen angewiesen ist. Die Komplexität und Vernetzung der führen zwar zu einer sehr hohen Leistungsfähigkeit, allerdings hat dies auch Kehrseiten. Der technische Fortschritt und die Verfügbarkeit moderner Technologie ermöglicht neue Bedrohungen über Tausende von Kilometern und erhöht somit die Risiken und Verwundbarkeit.

Eine wesentliche Voraussetzung für sicheres Handeln ist, dass Entscheider und Operateure die verschiedenen Aspekte einer Situation korrekt wahrnehmen, sie zutreffend interpretieren und daraus adäquate Handlungen schon im Vorfeld generieren. Darauf ging Oberst a.D. Ralph Thiele, Präsident EuroDefence, eloquent und packend in seinem Vortrag “Situational Awareness – der Krise einen Schritt voraus” ein.

Roderich Kiesewetter, MdB, plädierte im letzten Vortrag “Deutschland Gesamtstaatliche Resilienz in und für Deutschland” dafür, dass Bundeswehr und Nachrichtendienste modernisieret und besser ausgestattet werden müssen. Zudem müssen wir in neue Technologien investieren, für eine angemessene Ausstattung unserer Polizeien sorgen und das soziale Auffangnetz aufrechterhalten.

In der anschließenden Podiumsdiskussion mit den Referenten des Vormittags
ging Moderator Dr. Germar Schröder, PwC, tiefer auf einige der Vorträge ein und diskutierte sie mit den Protagonisten ausführlich und unterhaltsam.

Am Nachmittag wurden in „One Hour Agencies“ zu den folgenden fünf Themen (jeweils in zwei Gruppen ca. 10 Teilnehmern) gebildet:
• Gesamtstaatlicher Umgang mit der Pandemie
• Flüchtlinge in großer Zahl
• Klimawandel und resultierende Katastrophen am Beispiel der Hochwasser
• Hybride Angriffe auf Infrastruktur in Deutschland
• Situational Awareness
Teilnehmer konnten dabei mit diskutieren und im kleinen Team eigene Lösungsansätze hervorbringen.

Fazit: Ein Tag geprägt von einer Reihe kurzer Impulse und Ihrer kreativen Mitgestaltung!